Wie es zum Onlinekurs „Nervosität überwinden“ kam

Anfang des Jahres habe ich eine Umfrage gestartet. Es ging um viele Themen rund um das Präsentieren. Eine Frage war: was ist deine größte Herausforderung, wenn es darum geht, vor anderen Menschen zu reden? Die Antworten haben mich verblüfft: Nervosität, Nervosität, Nervosität.

Das Top 1-Problem: Nervosität

Ich gebe zwar seit über 10 Jahren Präsentationsworkshops und mir war klar, dass Nervosität unter den Top 5, wenn nicht unter den Top 3 anzutreffen sein würde. Aber einen so eindeutigen „Sieg“ für die Nervosität hatte ich nicht erwartet.

In die Präsenzkurse kamen alle, die sich trauten. In die Onlinekurse kamen alle

Nachdem ich die Umfragen ausgewertet hatte, habe ich einen 4-wöchigen Onlinekurs gegeben, in dem es auch immer wieder um Nervosität ging. Gleichzeitig fanden meine normalen Präsenzkurse statt. Mir fiel auf, dass es einen Unterschied zwischen den Teilnehmenden in beiden Kursen gab: in die Präsenzkurse kamen alle, die sich trauten. In die Onlinekurse kamen alle.

Bauchschmerzen und Herzrasen

Wenn ich einen Präsenzkurs gebe, kriege ich oft noch morgens kurz vor Beginn Emails oder SMS, in denen mir Menschen mitteilen, dass sie trotz Anmeldung, vielleicht sogar trotz Warteliste, nicht kommen können. Sie schaffen es nicht. Allein die Vorstellung, vor anderen Menschen reden zu sollen, selbst im geschützten Kursraum, sorgt für Bauchschmerzen und Herzrasen.

Diese Menschen sind keineswegs unsichere Mauerblümchen, manche von ihnen haben verantwortungsvolle Jobs, manche sind in Führungspositionen, manche reden sogar regelmäßig vor größeren Gruppen. Aber sie fühlen sich damit unwohl, und der Gedanke, ein ganzes Wochenende (freiwillig!) mit diesem Gefühl zu verbringen, führt dann manches Mal zur Absage.

Bin ich eine geborene Rednerin?

Ich höre seit Jahren Vorträge von Menschen, die sich selbst als introvertiert oder schüchtern beschreiben, die von sich sagen, sie seien „keine geborenen Redner“, die das Rampenlicht nicht lieben und nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen wollen. Und diese Vorträge, die die Vortragenden eigentlich gar nicht halten wollen, sind so berührend, überzeugend, umwerfend, begeisternd, interessant, originell, lustig oder lehrreich, dass das Kurs-Publikum völlig baff ist.

Begeisternde Reden, die nie gehalten werden?

Ich habe mir also die Frage gestellt: was passiert mit all den ungehaltenen Reden, und welchen Verlust bedeutet das? Das, was wir nicht kennen, können wir nicht vermissen. Aber wenn ich die Reden in meinen Kursen höre, bekomme ich eine Ahnung von dem, was wir kennenlernen könnten.

Und so entstand die Idee zu verschiedenen Online-Formaten. Eins davon ist mein Mini-Videoworkshop „Nervosität überwinden“, in dem ich fünf hilfreiche Übungen zur Überwindung der Nervosität anleite. Dazu gibt es ein Workbook, in dem man Gedanken und Fortschritte festhalten kann.

Das größte Hindernis als erstes aus dem Weg räumen

Auf diese Weise können sich alle, die sich von ihrer Nervosität zurückgehalten fühlen, zunächst mit diesem Thema befassen und einen Umgang damit lernen. Im zweiten Schritt folgen dann die Bereiche Inhalt und Struktur, Atem und Stimme, Körper und Mindset. Aber das ist dann ein anderer Workshop.