Selbstständiger als je zuvor: Mein Jahresrückblick 2022

Anfang 2022 stand ich vor einer Herausforderung. Vor Corona war mein Coaching-Business, meine Workshops, Seminare und Einzelcoachings, jedes Jahr größer geworden. Wie meine Bäume, von denen ich weiter unten erzähle, wuchs es schön gleichmäßig und organisch und trug Früchte.

Das Coaching-Business war ursprünglich als mein zweites Standbein entstanden. Mein erstes Standbein ist meine Arbeit als Schauspielerin, die ich seit fast 30 Jahren ausübe. Schauspiel ist ein beglückender Beruf und solange alles gut läuft, gibt es nichts Schöneres. Doch es ist gleichzeitig eine unsichere Branche, und um dem zu entkommen, hatte ich mich vor über 10 Jahren entschlossen, etwas Eigenes aufzubauen. Nachdem ich in Stockholm Rhetorik studiert hatte, wusste ich: Das ist es!

Ich unterrichtete zunächst an der Humboldt-Universität zu Berlin (auf Schwedisch!), doch schon nach kurzer Zeit weitete sich mein Wirkungsfeld aus, ich unterrichtete bald auch auf Englisch und schließlich auf Deutsch (über diese Reihenfolge muss ich immer noch lachen, das hätte ich mir nicht ausdenken können), bei unterschiedlichen Stiftungen, Verlagen und Universitäten ebenso wie für Autor*innen, Illustrator*innen und Künstler*innen.

Ja, und dann wuchs und gedieh alles, bis…ja, bis mir die Pandemie einen Strich durch die Rechnung machte.

Inzwischen hatte ich viele Workshops, die eigentlich in Präsenz geplant waren, online gegeben und festgestellt: das funktioniert ganz wunderbar! Und nicht nur das. Einige meiner Kursteilnehmer*innen sind schüchtern oder introvertiert. Für sie bedeutet es eine große Überwindung, einen Präsenzkurs zu besuchen. Viele sagen im letzten Moment ab, weil sie es nicht über sich bringen, vor anderen zu reden.

Kurz: Ich beschloss, 2022 dafür zu nutzen, mit meinen Kursen eigenständig online zu gehen, ohne externe Veranstalter. Das sollte mein drittes Standbein werden: Selbst organisiert und selbstständig (wie sich letzteres auswirken sollte, kannst du weiter unten lesen).

Direkt im Januar meldete ich mich für einen Kurs an, in dem ich lernte, meine eigenen Onlinekurse zu kreieren und „an den Mann“, bzw. „an die Frau“ zu bringen.

2022 war infolgedessen das Jahr, in dem ich mehr Bildschirmzeit ansammelte als je zuvor. Ich lernte technische Hilfsmittel kennen, von denen ich noch nie gehört hatte. Und ich gab meinen ersten selbstentwickelten 4-Wochen-Onlinekurs „SELBSTBEWUSST AUFTRETEN, AUTHENTISCH PRÄSENTIEREN“, kurz SAAP. Wie es mir damit erging, erfährst du weiter unten.

Nun, am Ende von 2022, blicke ich zurück auf ein Jahr voller Veränderungen, Erkenntnisse und Aufs-und-Abs. Viel Spaß beim Lesen!


 

Mein Jahr im Studio

Meine Arbeit als Schauspielerin 2022 

Früher habe ich in erster Linie für´s Fernsehen (und hin und wieder mal für´s Kino) Filme und Serien gedreht. Mittlerweile spreche ich hauptsächlich, für Radiosender (WDR, DLR, RBB u.v.a.) und Filmproduktionen: Krimis, Features, Dokus, Podcasts und literarische Texte. Das Sprechen im Aufnahme-Studio hat einen besonderen Reiz für mich. Ich liebe die Arbeit mit der Stimme. Etwas nur auditiv zu gestalten, ohne die visuelle Komponente zur Verfügung zu haben, ist eine Herausforderung, die nie langweilig wird. Hier findest du die aktuellen Links zu verschiedenen Formaten (Hörspiel, Hör-Serie, Doku) und hier einen Link zu einem Podcastbei denen ich als Sprecherin mitgewirkt habe. Alle Links führen dich zur gratis ARD-Audiothek.
 

Januar/Februar/März

Onlinekurse selbst erstellen

Im Januar wollte ich mit meiner Arbeit ein neues Kapitel aufschlagen und mir ein drittes Standbein aufbauen. In den Jahren der Zoom-Meetings und Online-Workshops hatte ich festgestellt, dass meine Themen sich geradezu perfekt auf den Bildschirm übertragen lassen, gerade weil meine Workshops sehr praxisorientiert und lebendig sind. Viele Teilnehmende waren zunächst skeptisch und die große Zoom-Fatigue, die Ermattung von zu viel Online-Gedöns, sprach auch nicht gerade für Onlinekurse. Doch ich wusste nach den zwei Jahren aus Erfahrung, dass sich all das problemlos aushebeln lässt, wenn ich die Workshops genauso aktiv gestalte wie die Präsenz-Workshops.

Warum Onlinekurse?

Auch ein anderer Aspekt sprach für Onlinekurse: 2020 und 2021 hatte ich plötzlich Menschen aus bayrischen und uckermärkischen Dörfern in meinen Berliner Workshops. Klar, online konnten sie teilnehmen! Eine Anreise hingegen wäre für viele von ihnen nicht möglich gewesen.

Mit kleinem Kind auf dem Land – ich hätte Onlinekurse geliebt!

Ich habe selbst einige Jahre mit kleinem Kind auf dem Land gelebt. Ich habe es geliebt, in unserem großen Garten in der Erde zu wühlen, am Haus zu werkeln und über den Zaun mit den Nachbarn zu quatschen. Aber was ich wirklich vermisst habe, war der Austausch in einer Gruppe, gemeinsames Lernen und Wachsen, Anregungen, neue Erfahrungen, die meinen Horizont erweitern. All das gab es in unmittelbarer Nähe nicht. Und da das Kind klein und ich oft allein war, kam Fahren nicht in Frage. An dieses mein jüngeres Ich musste ich oft denken, als ich meine künftigen Onlinekurse plante: wie glücklich wäre sie über solche Angebote gewesen!

10-Wochen Kickstart

Schon längere Zeit hatte ich Business Coach Sigrun beobachtet. Ihre Art gefiel mir und so meldete ich mich für ihren 10-wöchigen Kurs Kickstart an, in dem ich lernen sollte, meine Offline-Formate in die Onlinewelt zu transferieren. Die Idee war simpel: Kreiere einen Kurs, biete ihn gratis an und finde Teilnehmer*innen! Die Umsetzung war, wie meistens im Leben, nicht ganz so simpel. Viele Technik-Tutorials, Strategiecoachings und Breakout-Rooms später, fand ich ca. 40 Interessierte und startete im März meinen ersten eigenen Onlinekurs „SELBSTBEWUSST AUFTRETEN, AUTHENTISCH PRÄSENTIEREN“, kurz SAAP.

Feedback zum ersten Onlinekurs

Das Feedback, das ich erhielt, war einfach toll! Eine wunderbare, konstruktive Community war entstanden und immer wieder hörte ich am Ende: „Wie schade, dass es schon vorbei ist!“ Vor allem aber wurde durch all diese Rückmeldungen klar, dass dieser Kurs nicht nur funktioniert, sondern eine nachhaltige, mitunter sogar lebensverändernde Wirkung hat.

„Die Übungen zu fühlen war enorm wichtig, um seine eigenen Fähigkeiten zu entdecken und erweitern.“ Gudula Be-Pechhold, Teilnehmerin von SAAP

„Tolle Tipps und praktische Übungen, bei denen es auch immer etwas zu lachen gibt.“ Chrissi Spremberg, Teilnehmerin von SAAP

Eine meiner ersten Werbungen für den Onlinekurs

„Ich kann den Kurs zu 100% weiterempfehlen.“ Andrea Pohl, Teilnehmerin von SAAP

„Durch Ninas super sympathische Präsentation und kompetente Videolektionen war es einfach, die Übungen umzusetzen. Und Spaß hat es auch gemacht!“ Birgit Henzler-Liepe, Teilnehmerin von SAAP

„Nina verbindet Fachwissen mit Humor und einer großartigen Gabe zu vermitteln“ H. D., Teilnehmerin von SAAP

„Nina nimmt dich in diesem Kurs mit auf die Reise zu einer authentischen Präsentation. In kurzen Videos und Übungen lernst du Schritt für Schritt, worauf es bei einer gelungenen Vorstellung ankommt. Nina motiviert und begeistert durch ihre lebendige und nette Art. Die wöchentlichen Q&As bieten darüber hinaus eine tolle Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und haben das Gruppengefühl noch einmal verstärkt. Am Ende steht die eigene authentische Präsentation, selbstbewusst vorgetragen! Ich kann diesen Kurs allen empfehlen, die an ihrer eigenen Präsentation arbeiten wollen oder auch einfach nur Interesse am Thema Präsentation und Sprechen haben. Danke, Nina!“ Nina Dörner, Teilnehmerin von SAAP


April/Mai/Juni

Emailliste und Newsletter

Parallel zu diesen Aktivitäten baute ich eine Emailliste auf. Ich habe über zehn Jahre Workshops gegeben, aber auf die Idee, eine vernünftige Emailliste aufzubauen und Newsletter zu verschicken, bin ich nur sporadisch gekommen und habe sie dann wieder verworfen.

Im Nachhinein, viele Newsletter und eine gut gefüllte Emailliste später, kommt mir das unbegreiflich vor. Das Finden der Themen, das Formulieren der Gedanken und die Suche nach Aspekten, die für meine Leserschaft wertvoll sind, ist zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen geworden. Wenn ich dann Antwort-Mails erhalte, dann ist das jedes Mal eine freudige Überraschung! Ja, der Newsletter ist eine der ganz unverzichtbaren Veränderungen im Jahr 2022! Hast Du Lust bekommen, meinen Newsletter zu lesen? Dann melde dich hier an.

Social Media

Social Media war bis 2022 nicht gerade mein zweites Wohnzimmer. Ich war nur auf Facebook hin und wieder aktiv. Im Rahmen meiner Fortbildungen von Kickstart & Co., wo mir deutlich gemacht wurde, wie sinnvoll es ist, SM zu nutzen, entschied ich mich dafür, Instagram zu meiner Homebase zu machen.

Instagram it is

Anfang 2022 hatte ich 0 Follower. Ich habe in meinem Leben schon einige Wohnungen aufwendig saniert und habe dabei gelernt, dass es meist leichter ist, etwas komplett neu aufzubauen als etwas Vorhandenes nach den eigenen Vorstellungen umzugestalten. Ich freute mich, dass ich bei Instagram wortwörtlich bei Null anfangen konnte und legte los.

Mittlerweile habe ich 200 Follower, wobei einige Davids und Johnnys dabei sind, die alle angeblich Ärzte oder Soldaten sind und ein großes Faible für rote Rosen haben (vielleicht soll das eine Anspielung sein, weil ich eine zeitlang bei der Daily Soap „Rote Rosen“ mitgespielt habe?). Wie dem auch sei, das Posten auf Instagram macht mir Freude und ich sehe, dass ich mit vielen meiner Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer auf diese Weise in Kontakt bleibe. Das finde ich toll. Vor einiger Zeit habe ich mit Reels angefangen, und die machen mir fast noch mehr Spaß, weil die Komprimierung auf kürzeste Zeit eine herrliche Herausforderung ist. Mein Lieblings-Reel 2022 ist dieses hier vom Fotoshooting mit der wunderbaren Jeanne Degraa und der unvergleichlichen Make-Up-Artistin Bi. Die dabei entstandenen Fotos werde ich demnächst hier veröffentlichen. Wenn du sehen willst, was ich auf Instagram so mache, dann klicke hier.

Das erste Mal remote arbeiten

Im Mai war ich nach all meinen Kursen (die immer noch weiterliefen) urlaubsreif und fuhr mit meinem Partner ins Burgund. Wir waren beide erschöpft, hatten keine Zeit und Lust, etwas vorzubereiten und fuhren auf gut Glück los. Wir würden schon irgendwo unterkommen. Mitten im Mai, außerhalb der Saison. Wir müssen wirklich ziemlich erschöpft gewesen sein, denn wir hatten völlig vergessen, dass Himmelfahrt nicht nur in Deutschland ein Feiertag ist. Ganz Frankreich war unterwegs, Staus überall und sämtliche Hotels ausgebucht. Als wir gerade aufgeben und zurück nach Hause fahren wollten, eröffnete sich eine wunderschöne Möglichkeit: in dem Restaurant, in dem wir auf einer Wanderung kurz vor der Abfahrt einkehrten, fragten wir nach einem Tipp und bekamen…das schönste Zimmer, das ich mir vorstellen konnte! In der wunderbarsten Landschaft.

Wir blieben gleich die ganze Woche dort und genossen das gute Essen, die freundlichen Gespräche mit den Besitzern und die Hühnerbande im Garten.

Ich hatte mich schon in Deutschland erkundigt, wie es sich in Frankreich remote arbeiten lässt. Ausgerüstet mit einem kleinen mobilen Internet-Empfänger, nahm ich weiterhin an den Kursterminen teil,  und konnte mich währenddessen auf die nachfolgende Wanderung oder die Erkundung der schönen Städtchen in der Gegend freuen.

Es klappte nicht immer und überall mit dem Internet, auf Autofahrten fast gar nicht, aber im Großen und Ganzen war es zufriedenstellend. Wie alles, ist es sicher auch Übungssache. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, in Zukunft immer mal wieder an schönen Orten zu arbeiten.

Arbeiten im Schatten der Bäume, Burgund 2022

Ukulele-Festival Berlin 2022

Zum Berliner Ukulele-Festival gehe ich schon seit vielen Jahren. Ich bin dort mit der Uke-Academy aufgetreten und habe viele Workshops besucht. 2022 war eine Premiere für mich, denn dieses Jahr habe ich selbst einen Workshop dort gegeben: „Auf die Bühne!“ hieß er und richtete sich an Ukulelistas, die gerne auf die Bühne möchten, sich aber noch nicht so recht trauen. Es war ein ganz wunderbarer, ermutigender Workshop und ich bin sicher, dass einige der Teilnehmenden mittlerweile längst ihr Bühnendebut gegeben haben.

„Für mich gibt es jetzt keine Ausreden mehr. Es ist höchste Zeit für mein erstes Wohnzimmerkonzert.“ Thomas Stracke, Workshopteilnehmer

Workshop „Auf die Bühne!“ beim Ukulele Festival Berlin

Juli/August/September

Zwei Selbstlernkurse entstehen

Im Anschluss an den ersten 10-Wochenkurs wurde ein weiterer Kurs von Sigrun angeboten. Ein Kurs mit dem Ziel, sogenannte „Evergreens“ zu erstellen. Damit sind Selbstlernkurse gemeint, die ganz ohne Live-Kontakt stattfinden. Man kauft sich den Zugang zu den Videos, meist gehört auch ein Workbook dazu, und bearbeitet die Inhalte ganz und gar in eigenem Tempo, Rhythmus und Tageszeit. Ich nahm auch an diesem Kurs teil und kreierte anschließend meine beiden Evergreens: „Nervosität überwinden“ ist ein Minikurs, in dem ich die 5 besten Übungen aus meiner Praxis zur Überwindung von Nervosität vorstelle.

Mein ganzer Stolz: Der Selbstlernkurs „Vor die Kamera!“

Der Kurs „Vor die Kamera!“ besteht aus vier Modulen, die Schritt für Schritt beim Erstellen eigener Videos unterstützen, von der Entwicklung des Textes bis zur selbstbewussten Aufnahme. Da ich zu beiden Kursen gehaltvolle und hilfreiche Workbooks erstellen wollte, beschloss ich, mir Hilfe zu suchen.

Meine erste Mitarbeiterin

Zum Glück habe ich in meinem Bekanntenkreis viele begabte und engagierte Studierende, so dass es mir leichtfiel, die geeignete Person dafür zu finden. Diese Zusammenarbeit ist ein richtiger Lottogewinn. Nach Fertigstellung der beiden Workbooks war mir klar: ich will diese Unterstützung und den Input einer Sparring-Partnerin nicht mehr missen. Ich machte ihr ein Angebot und sie sagte erfreulicherweise ja.


Oktober/November/Dezember

Präsenzworkshops im Herbst

Der Herbst ist die Jahreszeit für Präsenzworkshops. Ich habe im Herbst bei verschiedenen Veranstaltern 9 Präsenzworkshops mit insgesamt 124 Teilnehmenden gegeben. Uff. Eine große Kraftanstrengung und gleichzeitig eine große Freude!

Kraftanstrengung und Freude – Präsenzworkshops
Immer nützlich – der Moderationskoffer mit allem, was man so braucht
Toll, dass in der Vorbereitung immer selbstverständlicher auch vegane Ernährung berücksichtigt wird! (Danke, Juli!)

Familie – Pendeln zwischen zwei Städten

Als klar wurde, dass ein Familienmitglied in der kommenden Zeit viel Unterstützung würde brauchen müssen, beschloss ich, von nun an einmal im Monat einige Tage in meiner Heimatstadt Frankfurt am Main zu verbringen. Es stellte sich heraus (Überraschung!), dass man eine Stadt ganz anders wahrnimmt, wenn man so ganz und gar erwachsen zurückkehrt. Natürlich war ich auch zwischendurch zu Besuch in Frankfurt gewesen, aber da war die Zeit immer knapp. Jetzt schlendere ich durch die altvertrauten Straßen und Viertel, nehme die Veränderungen wahr, aber auch das Beständige, und stelle fest: ich bin gerne dort! 

Der Frankfurter Palmengarten in der Weihnachtszeit

 


Selbstständiger als je zuvor

Als Schauspielerin arbeite ich meist als Angestellte, und nicht, wie viele denken, selbstständig. Weil ich “weisungsgebunden” bin, es also höherstehende Instanzen gibt, die mir sagen, ob ich von links oder rechts auf die Bühne kommen soll, welches Kostüm ich tragen werde und so weiter. Ich verstehe unter “selbstständig arbeiten”, dass ich meine eigene Chefin bin, für das, was ich tue, sowohl die Verantwortung als auch das Risiko trage. Diese Art von Selbstständigkeit wächst bei mir von Jahr zu Jahr. 

Selbst und ständig

2022 war ich in so vielen Bereichen selbstständig wie noch in keinem Jahr zuvor. Die scherzhafte Redewendung, man sei als Selbstständige „selbst und ständig“ (am arbeiten), hat auf mich 2022 zugetroffen. Ich habe phasenweise Tag und Nacht gearbeitet und mir zuwenig Erholung gegönnt. Ende des Jahres, als auch noch familiäre gesundheitliche Schwierigkeiten obendrauf kamen, war es dann klar: das kann kein Dauerzustand sein. Was ich 2023 weiter entwickeln werde, sind klarere Strukturen und Routinen. Es war inspirierend und erfüllend, nächtelang an meiner Kursplanung zu sitzen oder sonntags meine Videos aufzunehmen, aber 2023 wird die Erholung mit eingeplant, damit ich meine Energie und den Spaß an der Arbeit behalte.


Und sonst noch:

Träume…

Vor einem Jahr habe ich noch keinen Jahresrückblick geschrieben, so dass ich mich auf meine Erinnerung verlassen muss, was Träume und Ziele von 2021 angeht. Woran ich mich noch gut erinnere ist folgende Situation: Eine Freundin und ich sitzen zusammen und nehmen uns spaßeshalber das Wheel of life vor, also so ein Tortendiagramm mit Rubriken wie Business, Freizeit, Gesundheit, Familie, etc.

Eine Version des Wheel of life

Mein Diagramm sah damals eigentlich ganz harmonisch aus, mit sehr vielen Aspekten meines Lebens war ich zufrieden oder sogar glücklich. Nur eine Beule zeigte sich in dem ansonsten runden Diagramm: ich hatte die Rubrik „Freizeit“ mit „Zeit in der Natur“ ersetzt, und um diese Rubrik sah es sehr schlecht aus. Ich lebe mitten in Berlin. Natur ist nicht etwas, was ich vor der Haustür habe. Ich muss Natur-Aufenthalte organisieren wie Kurztripps, spontan wird das (meist) nichts. Und das habe ich wirklich sehr gut hinbekommen! 2022 habe ich mehr Zeit in der Natur verbracht, als die Jahre davor. Ich war viel draußen, bin in größerer und kleinerer Gruppe gewandert, habe einzelne Tage, Wochenenden und Urlaube in der Natur verbracht. Für mich ist das Draußen-sein die beste Erholung, die ich mir vorstellen kann. Es macht mich einfach glücklich. Zusammengefasst hatte ich also mehr „Glücks-Zeit“ in diesem Jahr. Warum? Weil ich mir über den vorherigen Mangel klar geworden war. Wenn wir uns mit Ist-Zustand und Zielen für das neue Jahr beschäftigen, muss  es nicht zwangsläufig um geschäftliche, monetäre oder karrieremäßige Aspekte gehen. Manchmal bemerkt man garnicht, was einem fehlt, bis man sich mal so ein Diagramm bastelt, das zu einem passt.

Was jetzt noch fehlen würde in einem aktuellen Wheel of life? Esel. Eines Tages möchte ich Esel vor meiner Haustür haben. Bis dahin besuche ich freundliche Esel in der Nachbarschaft meiner Ferienorte… 


…und Bäume

2021 habe ich fünf Bäume gepflanzt. Drei Apfelbäume, ein Zwerg-Birnbäumchen und eine Ess-Kastanie. Die ersten vier stehen im Garten meines Vaters im Wendland, letzterer auf einem großen Gelände im Schwarzwald auf 800 Meter Höhe. Wir waren uns unsicher, ob das Bäumchen trotz der strengen Winter dort oben überhaupt gedeihen kann. Im ersten Jahr wuchs er stark, hatte aber im Herbst nur drei winzig kleine Kastänchen. 2022 wuchs er so viel, dass er mir über den Kopf ragt (zugegeben, ich bin nicht sehr groß, aber dennoch, bei Lieferung war das Bäumchen nur 120 cm hoch!). Im Herbst 2022 trug er 10 Maroni, immer noch recht wenig, aber eine Steigerung um 300 %! Wenn das so weiter geht, steh ich in zehn Jahren auf dem Weihnachtsmarkt!

Suchbild: 10 kleine Esskastanien hängen an dem Baum

 

Reisen

Unterwegs mit Wander-Buddy Loki

Diesen Teil werde ich in der kommenden Zeit ausführlicher behandeln. Bis dahin nur so viel: Wanderungen in Hessen (wie hier auf dem Bild), auf dem Heidschnuckenweg in Norddeutschland und in Ligurien haben mich durch schönste Landschaften geführt. Vor allem habe ich, meinem Plan für 2022 entsprechend, viel Zeit in der Natur verbracht und dort Kraft geschöpft. Das kann noch ausgebaut werden, aber die Richtung stimmt!


Was wartet 2023 auf mich?

Neue Onlinekurse

Im Frühjahr finden 2 Live-Onlinekurse statt, ich freu mich sehr darauf: Kurs Nummer Eins zum Thema Pitchen – also die kurze, überzeugende und authentische Selbstdarstellung, die man z. B. vom Elevator Pitch kennt – und Kurs Nummer Zwei zum Thema Reden vor Publikum – ein etwas intensiverer Kurs, in dem gemeinsam Texte entwickelt und ihr Potential vor Publikum austariert werden.

Bloggen

Die Idee zu diesem Jahresrückblick habe ich von Judith Peters bekommen. Ihre Blog-Challenges sind sehr hilfreich und machen dazu noch großen Spaß. Herzlichen Dank, Judith! Das Bloggen werde ich 2023 beibehalten und ausbauen. Soviel ist sicher.

Sprechen im Studio

Außerdem werde ich weiterhin professionell Sprechen, denn dort kann ich meine Begeisterung für Texte auf eine ganz andere, ebenso faszinierende Weise ausleben.

Auszeiten auf dem Land

Privat möchte ich mein Ziel von 2021, möglichst viel Zeit in der Natur zu verbringen, noch weiter vorantreiben. Mir schwebt ein Häuschen auf dem Lande vor (oder ein Bauwagen), mit Badesee in der Nähe und Wanderwegen direkt vor der Haustür (und natürlich ein Esel!). 

So in etwa stelle ich mir mein Landdomizil vor…

Ein Buch schreiben

Und ich werde, ich betone WERDE 2023 mein Buch schreiben, das mir schon so lange vorschwebt und von dem auch schon große Teile existieren. Ich werde mir Zeiten für die Fertigstellung reservieren (vielleicht in dem Häuschen auf dem Lande?) und es spätestens 2024 veröffentlichen.